Die 8. Auflage der erfolgreichen Eden-Baureihe kommt als Zweieinhalb-Leiner und ist mit den mittlerweile obligaten Mac-Para-Winglets sowie den neuesten Leistungsboostern großen Bruders „Verve" ausgestattet ...
Die 8. Auflage der erfolgreichen Eden-Baureihe kommt als Zweieinhalb-Leiner und ist mit den mittlerweile obligaten Mac-Para-Winglets sowie den neuesten Leistungsboostern großen Bruders „Verve" ausgestattet ...
Testpilot: Franz Sailer
Fotos: Adi Geisegger
Detailfotos: Norbert Aprissnig
Die Eden-Baureihe ist die längste und erfolgreichste aus dem Hause Mac Para. Schon die Optik des Eden 8 zeigt unmissverständlich: Der Neue ist kein überarbeiteter 7er, sondern eine komplette Neukonstruktion. Das neue Eden-Konzept greift auf zahlreiche Konstruktionsmerkmale des EN-C-Gerätes „Verve“ sowie des Hochleisters „Magus“ zurück. Das sind vor allem: ein neues, leistungsstarkes Profil, die rolldämpfenden Winglets am Außenflügel, der Einsatz von Nitinolstäbchen in der Eintrittskante, eine leinenreduzierte Aufhängung (2,5-Leiner) sowie die spezielle formstabile RFE-Eintrittskante. Die Zielrichtung ist somit klar: Der Eden 8 ist in vielen Parametern auf Leistung getrimmt und spricht ambitionierte XC-Piloten an, die auf die Sicherheitsaspekte eines zertifizierten Intermediates zurückgreifen wollen. Zudem ist auch der neue Eden 8 wiederum als Semileichtschirm konzipiert und ist damit imstande, durch sein reduziertes Gewicht auch die H&F-Szene anzusprechen.
Die Outline überzeugt beim ersten Anblick: Kleine Eintrittsöffnungen, viele Zellen, ein perfekter Nasenbereich und saubere Miniribs...
Schon auf den ersten Blick fällt das komplett überarbeitete Kappendesign auf, das den Eden 8 deutlich vom Eden 7 unterscheidet. Der Eden 8 verfügt zwar wie sein Vorgänger über 59 Zellen und wurde auch „semilight“ konstruiert, ansonsten bestehen kaum mehr Gemeinsamkeiten zwischen den beiden. Mehr Gemeinsamkeiten teilt der Eden 8 allerdings mit dem Sportklasseflügel Verve. So weist auch der Eden 8 eine erhöhte Kappenkrümmung auf, was die projizierte Fläche deutlich um rund 10 % zum Vorgänger reduziert. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die Streckung von 6,06 auf nunmehr 5,93 herabgesetzt. Das Flügelende (Stabilo) ist gleich wie beim Verve nach unten gezogen und nahtlos in die Kappe integriert. Die neue Profilierung am Außenflügel erhöht die Rollagilität im Speedflug, daher wurden auch dem Eden 8 die auffälligen Winglets am Außenflügel verpasst.
„Diese kleinen, aber wirkungsvollen Komponenten stabilisieren die Kappe lateral und reduzieren seitliche Bewegungen (= gieren und rollen ... Anmerkung der Redaktion) bei hohen Geschwindigkeiten“, erläutert der Hersteller. „Das bewährte RFE-System an der Vorderkante sowie Minirippen an der Hinterkante verbessern die aerodynamische Reinheit und Effizienz des neuen Eden-Profils“, erklärt Mac-Para-Boss Peter Recek.
Die neu gestalteten Flügelenden und die verstärkten Lufteinlässe reduzieren außerdem den induzierten Widerstand, heißt es herstellerseitig. Der Eden 8 ist zur Gänze mit Nitinolver- steifungen bestückt. Mac Para sieht bei Nitinol- versteifungen den großen Vorteil, dass diese bei schlampiger Packweise nicht verformt werden können, was zu Problemen beim Startverhalten des Schirmes führen könnte. Außerdem sind die dünnen Drähte - Mac Para verwendet 0,6 mm dünne Drähte beim Eden 8 - noch leichter als gleich starke Kunststoffdrähte und verkleinern zudem das Packmaß der Kappe. Die Nitinolstäbchen sind bei Mac-Para-Schirmen mit festen Endkappen ausgestattet, um das Gewebe zu schonen. Mylarversteifungen sorgen mit den Nitinolstäbchen für Profilformtreue und Stabilität.
Jede tragende Profilrippe ist beim Eden 8 an drei oder vier Leinen aufgehängt, die im Profil vernäht und verstärkt sind. Zwischen den Auf- hängepunkten regulieren eingenähte Spannbänder die Segelspannung. Die Querbelüftung der Kappe erfolgt durch präzise dimensionierte Cross Ports in den Profilrippen. An der Anström- und Abströmkante ist ein dehnungsarmes Band eingenäht. Dieses gewährleistet eine optimale Spannungsverteilung über die gesamte Kappe hinweg. Die Spannungsverteilung wurde mithilfe einer speziellen Konstruktionssoftware berechnet, um maximale Effizienz und Stabilität zu erzielen. Alle diese innovativen Maßnahmen führen zu einer verbesserten Steuercharakteristik mit präziser Rückmeldung und reduziertem Steuerdruck, was die Manövrierfähigkeit beim Eden 8 spürbar intuitiver macht, ergänzt der Hersteller.
Die Kappe besteht zur Gänze aus Tuch des französischen Herstellers Porcher (Skytex). An der Nase wurde am Ober- und am Untersegel eine schwerere und damit robustere Grammatur verbaut. Beim weniger beanspruchten Rest des Segels wurde bewusst Gewicht reduziert und die leichtere Version eingesetzt. „Der ausgeklügelte Mix gibt dem Schirm den Vorteil sowohl leicht als auch langlebig zu sein“, erläutert der Hersteller.
Der Eden 8 wurde über insgesamt 106 Aufhän- gepunkte als 2,5-Leiner (drei A-, drei B- und zwei C-Stammleinen) abgespannt. Im Außenflügelbereich gibt es, was die Stammleinenebenen betrifft, nur zwei Ebenen (A und B). Besonderheit: Die Stabiloleine ist an die äußere A-Stammleine geknüpft (sie führt nicht direkt zum Schäkel) und bildet gemeinsam mit der äußeren A-Galerie die Baby-A-Stammleine. Beim Leinenmaterial wurden klassische unummantelte Aramid/Kevlar Leinen von Edelrid der Serie 8000/U mit unterschiedlichsten Querschnitten verbaut, beim Vorgänger kamen noch dickere ummantelte Stammleinen zum Einsatz. Die Leinen an den unteren Leinenloops sind mit farbigen Überzügen verstärkt.
Der elegante 12-mm-Aramid-Polyester-Trage- gurt besitzt einen Baby-A-Gurt. Die Leinenschlösser aus Edelstahl sind mit einem Gummiring gesichert. Über eine Umlenkrolle wird die Hauptbremsleine mit Wirbel zum Bremsgriff geführt. Ronstan-Beschleunigerrollen, B-/C- Handles und Magnete mit Einrastfunktion am Steuergriff komplettieren die hochwertigen Tragegurte. Der Eden 8 wurde EN/LTF B zugelassen und kommt in sechs Größen. Wiederum stehen drei Seriendesigns sowie Customer- Designs zur Verfügung.
Die Leinen des Eden 8 können sich ab und an stärker verhaken, daher sicherheitshalber vor dem Start sauber trennen und sortieren. Die Kappe selbst verlangt keine speziellen Tricks beim Auslegen.
Ein dosierter Zug an den inneren A-Leinen genügt, schon steigt die gut vorgespannte, semileichte Kappe zügig nach oben. Lästiges Hängenbleiben beim Hochsteigen kennt der Eden 8 nicht. Bei Nullwind präsentiert sich der Flügel spurtreu, lediglich bei Seitenwind kann der Flügel ab und an ein wenig aus der Spur drehen. Wird etwas zu flott angerissen, kann die Kappe dezent überschießen und muss leicht angebremst werden. Ein zuverlässiger Vorwärtsstarter!
Am besten wiederum nur die inneren A-Gurte zum Hochführen greifen. Die Kappe füllt sich auch bei Nullwind rasch mit Luft und steigt spurtreu und zügig Richtung Zenit. Wiederum gilt: Wird zu stark angerissen, kann der flotte Flügel leicht überschießen und sollte gestoppt werden. Summa summarum: Stresst nicht und startet klassentypisch!
Bei böigem Wind ab 15 km/h verlangt der Flügel etwas mehr Piloteneingriffe. Ähnlich wie der große Bruder „Verve“ kann auch der Eden 8 bereits am Boden Unruhe entfalten. Windböen lassen beim „Anlupfen“ die Kappe gerne um die Hochachse gieren. Wird nicht rasch das einseitige Hochschießen korrigiert, kann der Flügel bei Starkwind rasch umschlagen. Auch Schlaufen die Ohren gerne durch die Leinen und müssen befreit werden. Über die C-Ebene ist der Flügel nicht gut zu kontrollieren, da der Außenflügel komplett über die A- und B-Ebene abgespannt ist. Der Zug an den C-Gurten wirkt sich beim Gieren/Drehen der Kappe um die Hochachse kaum aus. Da müssen die Bremsen zur Hand genommen werden! Dementsprechend will der Eden 8 beim Bodenhandling in Starkwindbedingungen mit Geschick und gewisser Routine bedient werden.
Beim Erstflug dominiert kräftiger Höhenwind bis 20 km/h. Wieder einmal steht ein wilder Ritt in rauer und zudem thermisch „gepfefferter“ Luft bevor. Zudem sind nachmittags kräftige Gewitter prognostiziert. „Aussagekräftige“ Testbedingungen also. Ich kann am 1.300 m hohen Hochficht an der Böhmerwaldkette rasch aufdrehen. Die ersten Kreise mit dem Eden 8 offenbaren gewisse Ähnlichkeiten mit dem „Verve“, den ich viele Stunden getestet hatte. Doch der Reihe nach: Der Vorlauf der Bremse mit etwa 13 cm ist für ein B-Gerät normal bis leicht erhöht. Der Steuerweg selbst zeigt sich ebenso überdurchschnittlich bis leicht verlängert. Soll heißen: Um die Kappe in den Fullstall zu ziehen, muss man die Bremsen halb wickeln und zusätzlich tief ziehen. Mit anderen Worten: Ungewickelt kann man den Eden 8 (mit normaler Armlänge) nicht in den Fullstall zwingen. Im Arbeitsbereich zwischen 10 und 20 cm bleibt der Steuerdruck mit 1,7 bzw. 2,6 kg angenehm niedrig, erst im Stallbereich steigt der Bremsdruck deutlich an. Im Trimmspeed zieht der Eden 8 mit flotten 39 bis 40 km/h (vollbeladen) mit spürbarem Vorwärtsdrang durch die Luftmassen - ein Punch und Durchzug, den man eher aus der C-Klasse gewohnt ist. Hier offenbart der Eden 8 die Gene des großen Bruders „Verve“, der sich bei der Gleitperformance ganz klar im oberen C-Segment einreiht. Im Kurvenflug präsentiert sich der Eden 8 einen Tick agiler als sein Vorgänger. Problemlos kann er mit geringem Steuerinput auf engen Radien gezirkelt werden. Die Steuerpräzision ist hoch, nahezu verzögerungsfrei setzt der Gleiter die Piloteninputs um, für einen Intermediate nicht immer selbstredend. Die Kappe wird - ähnlich dem „Verve“ - als ganzer Block wahrgenommen. Der Flügel präsentiert sich auch in ruppiger Luft stets gut gespannt und lässt sich kaum aus der Räson bringen (wenig Eigenleben). Luftbewegungen werden hauptsächlich über die Tragegurte zum Piloten transportiert. Die Bremse selbst vermittelt eher wenig Feedback, sondern informiert erst dann gut, wenn der Außenflügel zu entlasten droht. Somit kann der Eden 8 in schwacher Thermik mit Rückmeldungen manchmal etwas geizen, sodass sich der Pilot verstärkt auf seine Intuition bzw. die Variotöne verlassen muss.
In normaler, kompakter Thermik stresst der Eden 8 definitiv nicht, sondern zeigt sich laufruhig und drehfreudig. Die Rolldämpfung ist gut gewählt. Der Flügel muss nicht brachial mit vollem Brems- und Gewichtskrafteinsatz in die erforderliche Querneigung gezwungen werden, vielmehr folgt die Kappe willig bereits geringen Steuerinputs bzw. Gewichtsverlagerung über das Gurtzeug. Die Rollfreudigkeit wurde allerdings auch nicht übertrieben, Das heißt, der Flügel „gräbt“ nicht, falls man im Kreisflug nachdrückt, sondern zeigt bei zu krasser Querneigung eine angenehme und auch durchaus erwünschte Aufrichttendenz. Lässt man den Eden 8 in seiner bevorzugten Schräglage, kann die Außenbremse komplett „off“ bleiben und der Eden 8 kreist beständig im „Autozentrier- modus“ weiter.
Die Nickdämpfung wurde ebenso gut gewählt — nur selten (z. B. bei Herausfallen aus einem starken Bart) muss die Kappe an die kurze Leine genommen werden. Die Kappe bleibt beim Einflug in die Thermik relativ neutral oder zieht zuweilen mit leichtem Vorwärtsdrang in den Aufwind hinein. Für mich ein sehr gut abgestimmtes Ansprechverhalten für einen High- End-Intermediate. Werden die Bedingungen anspruchsvoller und starke oder windzerrissene Thermik rauscht ins Untersegel, benötigt der Eden 8 die erfahrene Hand eines B-Piloten. Jetzt entfaltet die Kappe ihre latenten PS, schaukelt sich öfters mal auf und kann beim Herausfallen aus dem Bart am Außenflügel stärker vorpreschen oder bei einem Nichteingreifen des Piloten ein Öhrchen einrollen. Ebenso gibt die härtere, gut gespannte Kappe die Luftstöße wiederholt und manchmal auch recht ungefiltert nach unten. Soll heißen: Der Eden 8 kann bei schwierigen Bedingungen ab und an kräftiger hebeln und/oder über die Tragegurte schlagen. In solchen Bedingungen zeigt der agile, leistungsstarke Flügel klar seine Einstufung und will aktiv pilotiert werden.
Egal ob in schwacher Thermik oder in starken Bärten: Der Eden 8 setzt aufsteigende Luftmassen hocheffizient in Steigwerte um. Selbst bei einem sehr hohen Startgewicht von 100 kg in der Testgröße 26 (M) hat man in schwachen Bedingungen keinerlei Nachteile bei der Steigleistung. Das unterscheidet ihn klar zum EN-C- Gerät „Verve“, welcher eine Beladung deutlich unter dem maximalen Startgewicht bevorzugt. Der Sweetspot liegt beim Eden 8 26 bei 96 bis 97 kg. Bei dieser Beladung offeriert der Flügel perfektes Handling selbst in ruppiger Thermik und gleichermaßen überdurchschnittliche Steigfreude in schwacher Thermik.
Peter Recek hat bereits beim „Verve“ mit seinem neuen Profil die Performance in Sachen „Gleitleistung“ auf einen neuen Level gehievt. Beim Eden 8 spürt man im Vollgasmodus förmlich, dass die Gleitleistung für ein B-Gerät außergewöhnlich gut ist und man hat als Pilot das Gefühl, eher mit einem EN-C-Gerät zu gleiten. Umfangreiche Vergleichsflüge mit aktuellen High-End-B-Geräten und Low-C- Geräten haben klar gezeigt, dass sich der Eden 8 in Sachen Gleitperformance ganz oben in der aktuellen B-Klasse positioniert. Der Fußbeschleuniger ist mit durchschnittlichem Kraftaufwand zu betätigen, der gesamte Beschleunigerweg liegt im Topspeed mit 46 cm leicht über dem Schnitt.
Für ambitionierte XC-Piloten heißt das: Mit gut eingestelltem Fußbeschleuniger kann der Topspeed von ca. 54-55 km/h problemlos über längere Zeiträume gehalten werden. Im Speedflug punktet der Eden 8 im Vergleich zu seinen Klassenkollegen mit exzellenter Gleitperformance, welche sich durchaus mit Low- C-Geräten messen kann. Dabei präsentiert sich die Kappe überraschend spurtreu (dank Wing- lets!) und außergewöhnlich nickgedämpft, da die vergleichsweise hoch am Flügel sitzenden Winglets einen spürbaren Kiel-Effekt bewirken. Die Pitchkontrolle (Querachsenkontrolle) über die B-/C-Bridge ist mit durchschnittlichem Kraftaufwand zu bewerkstelligen und funktioniert gut. Die Kontrolle der Längsachse (Roll- und Pendelbewegungen) ist hingegen schwieriger, da die Außenflügel nur über die A- und B-Ebene abgespannt sind (Zugimpulse über die B-/C-Brigde wirken nur abgeschwächt auf die Kappe).
Die flotte Kappe entfaltet mit gelösten Bremsen viel PS und satten Drang nach vorne. Alle Manöver können dementsprechend mit viel Dynamik geflogen werden. Dabei zeigt sich die Kappe sehr klappresistent und stabil. Ein XC-Flügel mit durchaus evidentem Spaßfaktor.
In grantiger Thermik kamen ein paar harmlose Ohrenentlaster vor. Hingegen blieb die Kalotte im Speedflug superstabil. Auf gezogene Seitenklapper aus dem Trimmspeed mit ca. 50 % Flächentiefe drehte der Eden 8 ohne Piloteneingriff etwas flotter ca. 90 bis 180 Grad weg. Bei 50 % beschleunigten Klappern war die Dynamik erhöht, mit gewisser abrupter Aufschnalztendenz der provozierten Flächendeformation. Das Abdrehen und Vorschießen nach beschleunigtem Seitenklapper ließ sich gut mit der Bremse stützen. Nach gezogenen beschleunigten Frontklappern reagierte der Flügel vorbildlich: Es kam zu keinerlei Rosettenbildungen, die Öffnungen erfolgten sehr symmetrisch mit normaler, klassentypischer Vorschießtendenz. Verhänger kamen bei allen gezogenen Seiten- und Frontklappern nicht vor.
Die Steilspirale braucht zwei Umdrehungen zur Einleitung und baut infolge hohe Schräglage auf, um mit -10 m/s satt zu spiralen. Die
Rotation selbst lässt sich sehr gut kontrollieren. Beim Exit richtet sich der Flügel selbständig auf, dreht allerdings stärker nach. Wird die Spirale nicht mit der Außenbremse „abgebremst“, kann der flotte Flügel dynamisch wegsteigen und erfordert ein kräftiges Abstoppen bei anschließendem Vorschießen.
Ohren anlegen
Funktioniert mit dem Baby-A hervorragend! Die Außenflügel lassen sich komfortabel und mit mittlerem Kraftaufwand anlegen und ebenso halten. Ein paar äußere Zellen können ein wenig schlagen, Aufschnalztendenz und/oder unerwünschte Rollbewegungen zeigt der Flügel nicht. Die Öffnung erfolgt selbsttätig, die äußeren Zellen öffnen leicht verzögert.
Der B-Stall erfordert hohen Kraftaufwand, um die Strömung gänzlich abzureißen. Das Halten des B-Stalls benötigt ebenso viel Muskelkraft. Der Flügel bleibt um die Hochachse schön stabil und sinkt mit attraktiver Sinkrate nach unten. An sich gut durchführbar, aber ordentliche „Muckis“ braucht es schon!
Der Eden 8 ist unbestreitbar ein High-Performance-Gerät im aktuellen B-Segment. Im Thermikmodus zählt er zu den steigfreudigsten Flügeln seiner Klasse, das werden vor allem Flachlandpiloten zu schätzen wissen, wenn sie wieder mal in schwacher Thermik ums „Überleben“ kämpfen müssen. Zudem präsentiert sich der Flügel in der Thermik angenehm drehfreudig und solide in Turbulenzen. Doch das ist nicht alles: Im Gleitmodus, vor allem im Speedflug, reiht sich der Gleiter in Sachen „Gleitleistung“ in der B-Klasse ganz oben ein und überzeugt außerdem durch gelungene Pitchdämpfung und hohe Kappenstabilität.
Allerdings muss betont werden: Der Eden 8 verlangt in kniffligen Bedingungen einen umsichtigen Piloten, der den flotten und leistungsstarken Flügel mit einem aktiven Flugstil im Griff hat und bei eventuellen schweren Kappenstörungen imstande ist, aktiv einzugreifen.
Für Hike & Fly ist der Eden 8 wegen seines attraktiven Gesamtgewichts durchaus empfehlenswert, wobei das etwas größere Packmaß berücksichtigt werden sollte. Ganz und gar auf ihre Kosten werden mit Sicherheit leistungsorientierte XC-Cracks kommen, wenn sie auf langen Runs mit dem steigfreudigen und gleitstarken Flügel so manchem C-Piloten die Heckflosse ihres Gurtzeugs zeigen, und der Eden 8 auf diese Weise ihnen ein Lächeln auf die Lippen zaubert ...
Vorwärtsstart *****
Füllt rasch mit Luft, steigt infolge zuverlässig zum Zenit, überschießt kaum, spurtreu
Rückwärtsstart *****
Einfach hochzuführen, Ohren stressen nicht
Starkwindhandling ***
Dreht gerne um die Hochachse, Ohren können durchschlaufen, will dirigiert werden
Agilität/Wendigkeit ****
Ausgewogener Thermikkurbler, spricht gut auf Gewichtsverlagerung an
Steuerverhalten *****
Präzise und direkt im Kurvenflug, moderate Steuerdrücke im Arbeitsbereich, Stallpunkt kommt spät, im Speedflug nicht so gut lenkbar
Klappverhalten ***
Frontklapper vorbildlich, bei beschleunigten Seitenklapper anspruchsvoller
Beschleunigter Flug *****
Angenehme Pedalkräfte, etwas längerer Weg, pitchstabil, sehr gutes Gleiten, hohe Stabilität
Dämpfung ***
Im Pitch ausreichend gedämpft, im Roll ausgewogen, hebelt ab und an, Kappe überträgt Luftstöße relativ direkt
Stabilität ****
Hohe Stabilität an Front, Außenflügel benötigt ab und an Stütze überzeugt auch in ruppiger Luft
Landung *****
Einfach zu landen, gut auszuflaren
Kappenfeedback
Eher stumme Bremse, Feedback über Tragegurte
Ohrenanlegen *****
Vorbildlich!
Steilspirale *****
Spirale kann gut dosiert werden, Außenflügel sehr stabil, leitet eigenständig aus, dreht beim Exit stärker nach
Eignung: Für erfahrene Piloten, die in der Intermediateklasse allerhöchste Leistung für XC-Flüge anstreben. Für Aufsteiger die lieber in der B-Klasse bleiben wollen. Leichte Hike & Fly (semilight)
Wertung: * mangelhaft, ** zufriedenstellend, *** gut, **** sehr gut, ***** ausgezeichnet
Ein EN-B-Gerät, das in Sachen Gleit- und Steigleistung ein außergewöhnlich hohes Level markiert. Will aber in schwierigen Wetterbedingungen aktiv pilotiert werden!
Was uns gefiel: Alles!
Was anders ist: im Vergleich zum Vorgänger eine völlig neue Konstruktion
Was uns fehlt: -